ENERGIEKONGRESS E.DAY FEIERT 10. GEBURTSTAG - Energiewende auf dem Prüfstand

Der Energiekongress e.day feierte in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag. Entscheider aus Energiewirtschaft, Kommunen und Industrie trafen sich am 20. Juni im Kongresszentrum Westfalenhallen und durchleuchteten das Jahrhundertprojekt Energiewende von allen Seiten.

„Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen, aber auch eine der größten Chancen für die nächsten Jahre. Diese Chance nutzen wir“, sagt Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Bei E-Mobility und Energieeffizienz ist die Stadt bundesweit führend, die Zahl der Arbeitsplätze im Zusammenhang mit Energiewirtschaft ist auf rund 30.000 gestiegen.

Veranstaltet wird der e.day – Energie im Dialog – von dem Dortmunder Beratungshaus evu.it GmbH. Co-Veranstalter sind die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund und die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen (IHK NRW).

Ist die Energiewende noch bezahlbar? Nicht nur durch die Erhöhung der EEG-Umlage Anfang 2013 gerät das Mammutprojekt zunehmend in die Kritik. Müssen sich die Energieversorgungsunternehmen neu erfinden? Die Herausforderungen der Energiewende sind gewaltig, manches Geschäftsmodell wird dadurch auch infrage gestellt. Die Energiewende gibt der Regulierung Impulse und wirft Fragen auf.

Dimensionen eines Jahrhundertprojekts

Zum Auftakt zeigte Professor Dr. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des Instituts für Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit, auf, wie und wo „Die Energiewende: Zwischen Hype und Notwendigkeit“ zu positionieren ist. Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in NRW, bewertete die enge Verknüpfung zwischen Energiewende und Klimaschutz. „Wie viel Regulierung braucht die Energiewende?“ Dieser Frage ging Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, nach. Der Geschäftsführer der RWE Effizienz GmbH Dr. Norbert Verweyen nahm sich den schlafenden Riesen „Energieeffizienz“ vor. Wie wirksam ist das Kostensenkungspotenzial? Innenansichten -eines Energieversorgers im Hinblick auf die notwendigen Strukturänderungen durch die Energiewende präsentierte Michael G. Feist, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Hannover AG (enercity).

„Die anschließende Podiumsdiskussion hat die Vorträge abgerundet“, erklärt Frank Jürgen Solberg, zuständig für die Veranstaltung bei evu.it. „Unsere Referenten haben sich der Frage gestellt, ob bei der Energiewende nicht bereits der Weg das Ziel ist. Die Energiewende sollte mit der Strahlkraft eines ‚Leuchtturmprojekts‘ national und international ein Signal setzen.“

Konkret und kontrovers

Die zweite Tageshälfte des e.day wurde interaktiv. Zwei Foren thematisierten wichtige und strittige Kernaspekte der Energiewende. Unter dem Motto „Verteilnetze – die unbekannten Wesen: Wie viel Netz braucht die Energiewende?“ stellten Professor Dr. Christian Rehtanz, Leiter des Instituts für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft von der TU Dortmund, und Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neuer Energieanbieter e. V., ihre gegensätzlichen Standpunkte dar. Für die nötige Balance sorgte Moderator Matthias Bongard vom WDR-Hörfunk.

ARD-Wetterexperte und -Moderator Sven Plöger führte durch das zweite Forum „Die Preisfrage? Zahlen wir die (Energie-)Wende aus der Portokasse?“. Dirk Briese, Geschäftsführer der trend:research GmbH, ging der Frage nach, wer bei der Gemeinschaftsaufgabe Energiewende eigentlich was finanziert. Aus dem Blickwinkel der energieintensiven Industrie beleuchtete Dr. Martin Iffert, Vorstandsvorsitzender der Trimet Aluminium AG, das Thema.

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